Was ist Tierphysiotherapie?
Die Tierphysiotherapie beschäftigt sich vor allem mit dem Bewegungsapparat Ihres Tieres – also mit Strukturen, die für eine schmerzfreie und harmonische Bewegung wichtig sind.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Muskeln
- Sehnen und Bändern
- Gelenken
- Faszien
- Nerven, die an Bewegung beteiligt sind
Tierphysiotherapie kommt zum Einsatz, wenn sich Ihr Tier schwerer oder schmerzhaft bewegt, zum Beispiel:
- nach Operationen (z. B. Kreuzband, Bandscheibe, TPLO, Frakturen)
- bei Arthrose, Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED)
- bei Rückenproblemen oder muskulären Verspannungen
- bei Lahmheiten oder „undefinierbarem“ Gangbild
- zur Unterstützung beim Muskelaufbau (z. B. Senioren, Sporthunde, nach Verletzung)
Die Physiotherapie verfolgt vor allem drei Ziele:
- Schmerzen lindern
- Beweglichkeit verbessern oder erhalten
- Muskulatur und Koordination aufbauen und stabilisieren
Typische Bausteine der Tierphysiotherapie
Je nach Befund kommen in der Behandlung verschiedene Bausteine zum Einsatz, die wir individuell für Ihr Tier kombinieren:
Manuelle Techniken
Sanfte, aber gezielte Handgriffe zur Behandlung von Muskeln, Faszien und Gelenken, zum Beispiel:
- Massage zur Lockerung verspannter Muskulatur
- Traktion und sanfte Mobilisation von Gelenken
- Dehnungen sowie Triggerpunkt- und Faszienarbeit, um Beweglichkeit und Durchblutung zu verbessern
Aktive Bewegungstherapie
Hier arbeitet Ihr Tier aktiv mit und trainiert gezielt Muskulatur und Koordination:
- spezielle Übungen für Muskelaufbau und Stabilität
- Gerätearbeit, z. B. mit Cavaletti, Balancepads, Wackelbrettern oder Fitbones
- individuell angepasste Übungen für Zuhause als „Hausaufgabenprogramm“, damit der Therapieerfolg im Alltag weitergeführt wird
UnterwasserlaufbandDas Training im Wasser entlastet die Gelenke und ermöglicht gleichzeitig effektiven Muskelaufbau:
- gelenkschonendes Laufen durch den Auftrieb des Wassers
- ideal für Senioren, übergewichtige Tiere und Patienten nach Operationen
- unterstützt kontrollierten Kraftaufbau und ein besseres Bewegungsmuster
Physikalische MaßnahmenZusätzliche Verfahren, die die Behandlung unterstützen und Schmerzen lindern können:
- Wärme- oder Kälteanwendungen zur Muskelentspannung oder Abschwellung
- je nach Praxisangebot: Laser-, Magnetfeld- oder Elektrotherapie, um Heilungsprozesse zu fördern und Schmerzen zu reduzieren
Was bringt die Physiotherapie meinem Tier?
Regelmäßig und gezielt aufgebaute Physiotherapie kann helfen,
- Schmerzen zu reduzieren
- Beweglichkeit und Gangbild zu verbessern
- Muskulatur aufzubauen und zu stabilisieren
- die Leistungsfähigkeit zu steigern
- Stürzen und Folgeschäden durch Fehlbelastung vorzubeugen
- die Lebensqualität deines Tieres deutlich zu erhöhen
Wo liegt der Unterschied zu Osteopathie und Chiropraktik?
Alle drei Verfahren – Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik – arbeiten am Bewegungsapparat.
Der Schwerpunkt und die Herangehensweise sind aber unterschiedlich:
Physiotherapie
- arbeitet sehr strukturiert und „trainingsorientiert“
- Fokus auf Muskeln, Gelenke, Beweglichkeit und Kraft
- viel aktive Mitarbeit des Tieres (Übungen, Training, Unterwasserlaufband)
Osteopathie
- arbeitet sehr ganzheitlich
- betrachtet nicht nur den Bewegungsapparat, sondern auch Faszien, Organe, Nervensystem
- sehr sanfte, oft ruhige Techniken, die das Gleichgewicht im Körper wiederherstellen sollen
Chiropraktik
- arbeitet sehr gezielt an einzelnen Gelenken, vor allem an der Wirbelsäule
- kurze, präzise Impulse („Adjustments“), um Blockaden zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern
- wird meist nur nach einer sehr genauen Untersuchung einzelner Gelenke eingesetzt
Ergänzend zur tierärztlichen Behandlung
Tierphysiotherapie ersetzt keine tierärztliche Diagnostik, sondern ergänzt sie.
Idealerweise arbeiten wir eng mit deiner Tierarztpraxis zusammen, damit dein Tier die bestmögliche Kombination aus medizinischer Versorgung und Therapie erhält.
Wenn Sie mehr über Physiotherapie erfahren möchten, finden Sie hier weitere Informationen und die aktuelle Preisübersicht:
